Treepod Dining: Abendessen in den Baumwipfeln mal anders
Wie ein gelungener Abend mit magischem Ambiente meine negativen Gefühle ins Positive kehrte und dem Tag einen wundervollen Abschluss verlieh erfährst du hier.
Mit dem falschen Fuß aufgestanden
Es ist Sonntag, unser freier Tag. Eigentlich hätte ich froh über die Tatsache sein müssen, dass mir heute keine Arbeit bevorstand. Doch tief in mir spürte ich ein Gefühl der Unzufriedenheit.
Sonntag war in Gaia stets unsere wohlverdiente Pause von den Verpflichtungen der Woche gewesen. Ein Tag, an dem wir tun und lassen durften, was wir wollten. Ein Tag ohne Chore Teams, was bedeutete, dass wir unser eigenes Essen zubereiten durften. Es fehlte mir, einfach zusammen mit meinem Freund zu kochen. Denn es ist eine ganz andere Nummer für zwei Personen oder für fünfzehn zu kochen.
Schon nach einer Woche in Gaia ist deutlich geworden, wie viel Raum die Chore Teams in Anspruch nehmen. Entweder man ist gefühlt den ganzen Tag mit Kochen beschäftigt, muss das Chaos in der Küche in Ordnung bringen oder den Sala putzen. Das uns uns dieser eine Tag nur für uns genommen worden ist, frustriert mich.
Reflexion: eine Woche in Gaia Ashran
Ich bin nun seit einer Woche wieder in Gaia und es ist eine turbulente Zeit gewesen. Ich bin mit meinen Ängsten konfrontiert worden und habe mit meinen Emotionen gekämpft.
Trotz aller Unsicherheiten, die die Zukunft mit sich bringen würde, habe ich mich dazu entschieden, in Gaia zu bleiben. Ausschlaggebend dafür war ein Gespräch mit Corrie, der mich an seiner Sichtweise teil haben ließ. Die Pandemie empfindet er als Herausforderung des Lebens und als Chance des persönlichen Wachstums und der Weiterentwicklung. Doch heute fiel es mir schwer, diese positive Einstellung aufrechtzuerhalten.
Den Tag verbrachte ich am Teich und die Stunden plämperten so vor sich hin. Trotz meiner Beschwerden darüber, dass uns ein Teil unserer eigentlich freien Zeit gestohlen worden ist, wusste ich ehrlich gesagt auch nichts mit meiner übrigen Zeit anzufangen.
Düften wir das Gelände verlassen, hätte ich einen Ausflug gemacht und die Umgebung Gaias erkundet. Sehnsüchtig dachte ich an die Fahrradtour, die ich schon letzten Sonntag gerne gemacht hätte.
Eine gelungene Überraschung
Als der erste Gong das Abendessen ankündigte, begab ich mich zum Sala. Ich war etwas verwirrt über die Tatsache, dass niemand außer mir hier war und auch noch kein Essen zu sehen war. Eine Minute stand ich etwas orientierungslos da, bis Jeff auftauchte und mich zu sich herüber winkte.
Ich folgte ihm durchs Dickicht bis er beim Roundhouse stehen blieb. Wortlos erklomm er die wackelige Leiter zum Dach hinauf. Trotz zunehmender Verwirrung folgte ich ihm. Oben angekommen traute ich meinen Augen kaum. Bambusmatten waren kreisförmig auf der Dachterasse angeordnet und in der Mitte war ein kleines Buffet aufgebaut. Wow, das musste eine Heidenarbeit gewesen sein, die Teller und Speisen hinaufzutragen. Ich war berührt von dieser wundervollen Geste.
Als wir alle versammelt waren, stellten wir uns kreisförmig auf und legten unsere Hände übereinander ohne uns zu berühren. Mein Herz pochte und ich bildete mir ein, die Energie durch den Kreis zirkulieren zu spüren. Meine schlechte Lauem war wie weggeblasen. Stattdessen war ich von unendlicher Dankbarkeit erfüllt, hier zu sein.
Nach dem Foodblessing ließen wir uns auf die bunten Kissen sinken und bedienten uns am Essen. Es gab Kürbissuppe und Mango-Bohnen Salat. Simpel, aber köstlich.
Wir aßen inmitten der Bananenbäume. Es war fast wie eines dieser exklusiven Treepod Dinings, bei denen man in einer vogelnestartigen Gondel inmitten des Dschungels diniert. Eigentlich eine schöne Sache, doch für mich als Studentin unerschwinglich.
Doch unser Dinner war mindestens ebenso einzigartig. Mit einem Mal war ich wieder zuversichtlich gestimmt.
Auch wenn sich die Dinge augenscheinlich ins Negative gewandelt haben, so birgt jede Veränderung doch Chance für etwas Neues.
Vermutlich hätte dieses wundervolle Dachterassen-Dinner nie stattgefunden, hätte jeder von uns wie üblich sonntags sein eigenes Essen gekocht. Ich war froh in dieser turbulenten, schwierigen Zeit in einer Gemeinschaft Halt gefunden zu haben.
A fascinating discussion is definitely worth comment. I do think that you ought to publish more about this topic, it may not be a taboo subject but typically people dont speak about such issues. To the next! Many thanks!!