Moonjourney

Wir nehmen einen Tramper mit

Es hatte Alles mit Meeresfrüchten begonnen…

Ja, genau! Mit super leckeren, frischen Meeresfrüchten in einem Restaurant direkt am Meer in Bakar, einem kleinen Fischerort in Kroatien. Es hatte uns dort so gut geschmeckt, dass ich unbedingt am nächsten Tag nochmal dort essen wollte

Dafür schliefen wir sogar eine Nacht lang im Auto in einem LKW-Rastplatz, weil wir keinen besseren Ort zum Übernachten in der Gegend gefunden hattenWas man nicht Alles für leckeres Essen tat! 

Am nächsten Morgen tranken wir unseren Kaffee in einem Bistro und genossen die wunderschöne Aussicht auf das Meer und den Fischerort. Ein Typ -ungefähr in meinem Alter- stand mit seinem Backpack und einem Schild in der Hand am Straßenrand. Auf dem Zettel stand in fetten Buchstaben ‘Zadar’. Ich war gespannt, wie lange er wohl brauchen würde um eine Fahrt zu finden. 

Als ich gerade meinen zweiten Cappuccino bestellte, warf er frustriert das Schild in den nächsten Mülleimer und kam zu uns herüber. Er hieß Nick und war mir von Anfang an sympathisch. Seit drei Tagen steckte er schon in Bakar fest. Und so kam es, dass wir wenig später zu dritt in meinem Cabrio saßen

Nick tat mir ein bisschen leid, weil er inmitten all meiner Sachen wirklich kaum Platz hatte. Aber immerhin kam er endlich weiter!

Wir verstanden uns gut und reisten die nächsten paar Tage gemeinsam die Küste entlang. Diese 3 Dinge nahm ich von der Begegnung mit:

1. Keine Angst haben zu fragen

Die Art wie Nick uns einfach angesprochen hatte, fand ich richtig mutig. Auch als wir am selben Abend dringend einen Schlafplatz gesucht hatten, hatte er sofort die Initiative ergriffen und einfach an die Tür eines kroatischen Bauern geklopft. Der hatte uns daraufhin seine Hütte für die Nacht angeboten. 

Nick machte mir klar, dass ich wirklich keine Angst davor haben musste, Leute anzusprechen oder um einen Gefallen zu bitten. Das Schlimmste, was passieren konnte, war dass sie Nein sagten. 

Locals anzusprechen ist ein Weg, ein Land von seiner authentischsten Seite kennenzulernen. 

Und hätte Nick uns damals nicht angesprochen, hätten wir ihn nie kennengelernt was schon irgendwie schade gewesen wäre. 

Bakar-Kroatien
Bakar-Kroatien
Meeresfrüchte-Platte

2. Weniger & effizienter packen

Nick reiste nur mit einem kleinen Rucksack. Ich war beeindruckt, mit wie wenigen Dingen er auskam. Er hatte eine Hängematte mit angenähtem Moskitonetz und einen Schlafsack dabei, was laut ihm bequemer und schneller aufgebaut war als ein Zelt. Außerdem riskiert man so keine Strafe, wohingegen Campen im Zelt ist in den meisten Ländern verboten ist. 

An Kleidung reichte ihm eine Hose, zwei T-Shirts, ein Leinenhemd und natürlich Unterwäsche. Außerdem hatte er Handy, Kamera, Taucherbrille und Tagebuch mit sich. Zum Kochen benutzte Nick einen aufklappbaren Mini-Campingkocher, ein Messer, eine Metalltasse und einen kleinen Topf. 

Nick hatte mir verraten, wie er es geschafft hatte, sein Gepäck so zu reduzieren: Bei jeder Reise hatte er eine Packliste geschrieben und dann systematisch all das durchgestrichen, was er während des Trips nicht benutzt hatte.

3. Sprachen öffnen Türen

Nick lernte bei jeder seiner Reisen ein paar Worte in der Sprache des Landes, in dem er gerade war. Für ihn war es eine Form des Respekts gegenüber dem Land und seinen Bewohnern. Und war sein Interesse für eine neue Sprache dann erst einmal geweckt, so lernte er diese nach der Reise meist gleich weiter.

Nick war zweisprachig aufgewachsen und hatte Griechisch und Deutsch als Muttersprache. Außerdem sprach er fließend Englisch, Französisch und jeweils ein bisschen Italienisch, Serbisch, Arabisch, Niederländisch und Schwedisch. 

Seit 5 Monaten lernte er nun Kroatisch. Sich mit den Locals unterhalten zu können war seine Motivation!

Ich musste zugeben, dass ich mir nicht einmal die Mühe gemacht hatte, die Basic Vokabeln in Kroatisch zu lernen. Obwohl wir schon seit einer Woche in Kroatien unterwegs waren, wusste ich immer noch nicht wie man Hallo und Tschüs sagte. Das war schon irgendwie peinlich!

Eine Hand hilft der anderen

Im Nachhinein bin unglaublich froh, dass wir Nick mitgenommen haben! Sich gegenseitig auszuhelfen war super bereichernd. Während wir ihn von Bakar nach Zadar gebracht haben, hatte er uns einen Schlafplatz für die Nacht organisiert und uns die schönsten Orte in der Umgebung empfohlen.

Außerdem wären wir ohne Nick wahrscheinlich nicht einmal nach Zadar gefahren, was letztendlich zu einer meiner kroatischen Lieblingsstädte war. Und sollten wir doch mal in die Schweiz fahren, wussten wir, wo wir übernachten konnten!

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